Die vier Teammitglieder von bike2help sind kurz vor dem Start des Cape Epic zuversichtlich. Die Vorbereitung lief sehr gut, und auch die Reise nach Südafrika haben sie gut hinter sich gebracht. Ab morgen Sonntag gilt es nun ernst.
Beinahe sind Thomas Oberli und Dirk Pauling in Staunen geraten, wie gut in der Vorbereitung des Cape Epic alles läuft: Die Velos kamen rechtzeitig an, das Material ist bereit, und die Fahrer sind fit. Von der gewohnten Epic-Hektik also keine Spur. Und doch: „Es kann schnell gehen“, sagt Oberli. Das habe er bei zwei anderen Schweizer Teilnehmern gesehen, die ebenfalls an den Start gehen wollen. Sie legten noch ein Training ein, ein Fahrer stürzte und musste den ganzen Arm nähen lassen. „Er probiert nun zu starten und die Woche durchzuhalten“, sagt Oberli.
Bei ihm und Pauling ist aber alles in Ordnung. Pauling hat sich anfangs Woche eine leichte Erkältung geholt, sollte aber fit sein. Der erste Härtetest folgt morgen Sonntag mit dem Prolog. Ob es ihnen in die Top 100 reicht, bezweifelt Oberli. Man werde sehen wie es läuft. Das Ziel ist sicher, so zu fahren, dass es für die A-Gruppe reicht. Denn in der B-Gruppe sind danach die langsameren und technisch oft auch weniger versierten Fahrer unterwegs. Dort ist das Rennen nervöser und die Sturzgefahr höher.
Speziell ist heuer die in Südafrika herrschende Trockenheit. „Schon im Flugzeug wurden wir angewiesen, sparsam umzugehen mit dem Wasser“, sagt Oberli. Konkret heisst dies, dass die Epic-Fahrer nicht länger als 90 Sekunden duschen dürfen. Und es heisst auch, dass die Gefahr von Buschfeuern herrscht. Als Oberli und Pauling die Prolog-Strecke am Tafelberg abfuhren, brach plötzlich ein Feuer aus. „Diese verbreitete sich extrem schnell“, so Oberli. Nämlich so schnell, dass sie umdrehen mussten, als sie Flammen sahen. Etwas Hektik kam also doch noch auf.
Die Feuerwehr rückte dann mit Lösch-Helis an und bekam den Brand unter Kontrolle. Dem Prolog am Tafelberg sollte also nichts im Weg stehen. Oberli erwartet viele Stürze im Feld. Der Untergrund sei sandig und steinig, also technisch eher anspruchsvoll. „Ich werde morgen mit einem Reifendruck von 1,5 Bar fahren, dann solle es gehen“, blickt er voraus. Die Abfahrten seien so, dass vermutlich einige Fahrer ihr Bike schieben werden.
Unterwegs sind die Fahrer übrigens mit einer 110-Liter-Tasche. „Die sieht riesig aus, und sie ist auch grösser als 2016.“ Aber, so Oberli, wenn man das Essen einpacke und den Schlafsack, sei der Platz schon bald einmal knapp. So oder so: Die Stimmung im Fahrerlager sei ausgezeichnet, am Epic herrsche grosse Kollegialität – im Gegensatz zu anderen Rennen, an denen dies anders sei. Und im Team bike2help ist der Teamspirit hervorragend. Die vier Mitglieder haben sich bereits mit Leuten von der Anna Foundation getroffen, jener Organisation also, die von bike2help unterstützt wird.
Fazit: Die Motivation ist hoch, die Stimmung gut, die Form da. Achtung, fertig, los!