Dirk Pauling und Thomas Oberli gingen die dritte Etappe des Cape Epic etwas ruhiger an. Das kostete sie einige Ränge im Gesamtklassement. Dafür konnten sie das Rennen geniessen.
Die drittte Etappe des Cape Epic brachte für Thomas Oberli und Dirk Pauling einen Rückschlag im Gesamtklassement. Von Platz 25 am Vortag fielen die beiden bike2help-Fahrer auf Rang 49 zurück. „Wir sind ungewollt zurückgefallen“, sagt Oberli. Allzu erstaunt ist er darüber aber nicht. „Wenn man auf Cruisen geht und nicht auf voll fährt, macht das schon etwas aus.“ Morgen Donnerstag werde man dann wieder härter fahren. „Sonst droht der Rückfall in die Gruppe B.“ Aber in der dritten Etappe habe das Motto eben gelautet: „Cruisen, gut durchkommen, die Landschaft geniessen.“
Aber der Reihe nach. Gleich zu Start der Überführungsetappe nach Worcester regnete es ziemlich stark. „So viel Regen hatten wir noch nie in einer Etappe“, sagt Oberli. Es sei dann auch gleich beim ersten Aufstieg des Tages sehr rutschig gewesen, als es in die Abfahrt ging. Dirk Pauling hatte mit diesen Verhältnissen etwas Mühe. Nicht, weil es rutschig gewesen wäre. Mehr zu schaffen machte ihm die Sicht. Der Brillenträger sah sich mit verschmutzten Gläsern konfrontiert und musste in der ersten Abfahrt sogar ohne Sehhilfe fahren.
Danach allerdings war es trocken, die Temperatur angenehm, und Pauling hatte einen guten Tag. Und es gab in einem Aufstieg einen längeren Stau. Hinter Oberli war Esther Süss, die Vorjahressiegerin, die das Rennen ohne Partnerin und ausser Konkurrenz weiterfährt. „Alle warteten, bis es weiterging.“ Es sei aber ruhig geblieben.
Die Etappe bezeichnet Oberli als schön. „Auf den letzten dreissig Kilometern hatten wir den Wind im Rücken. Wäre es Gegenwind gewesen, wäre es sehr hart geworden.“ Die morgige vierte Etappe nach Weddington wird technisch noch einmal anspruchsvoller. Zwar wird sie etwas kürzer, aber mit 1800 Höhenmetern auf 111 Kilometern wird sie erneut in die Beine gehen. Apropos Beine: Nach der dritten Etappe waren Oberlis Muskeln so verhärtet, dass die Massage deutlich länger dauerte als die vorgesehenen 45 Minuten. Es sei das Härteste gewesen, was er an diesem Tag gemacht habe, sagt Oberli.
Die kommende Etappe stuft Oberli noch einmal als Härtetest ein. „Wenn wir diese gut überleben, ist der Rest nicht mehr so schwierig.“ Die Nacht werden die Fahrer nun in Wellington verbringen. „Hier ist es etwas kühler, und es herrscht nicht mehr diese Burning Man-Stimmung.“ Das heisst: Es ist nicht mehr so staubig, sondern das Fahrerlager wurde auf Gras aufgebaut. „Und man hält es nachmtitags im Zelt aus.“
Das andere bike2help-Team hatte auch einen eher schwierigen Tag. Martin Studer hatte Magenprobleme. Oberli: „Er hat sich gut durch den Tag gerettet.“ Allerdings habe er sich schon am Morgen nicht so gut gefühlt, und es sei hart, eine Etappe zu fahren ohne richtig essen und trinken zu können. Überhaupt: Es gibt heuer viele Fahrer, die wegen Magenproblemen aufgeben müssen oder angeschlagen sind. Jedenfalls mehr, als wegen Stürzen und Verletzungsfolgen ausscheiden.
Was Oberli sonst noch auffiel: Die chinesischen Zeltnachbarn. „Die Chinesen sind heuer zum ersten Mal dabei. Das Rennen gehört der chinesischen Wanda Group von Wang Jianlin – auch der Ironman gehört dieser Gruppe. „Es ist eine interessante Entwicklung, dass sie nun auch mitfahren“, findet Oberli. Chak Sing Cheng und Ying Ling aus Hong Kong liegen vor Oberli und Pauling. Die anderen beiden Teams sind im Gesamtklassement weiter hinten. Das Mixed-Team liegt aber auf dem guten 17. Platz ihrer Kategorie.